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Essstörungen sind in den Industrienationen infolge des erschreckend häufigen Auftretens zur Zivilisationskrankheit der Wohlstandsgesellschaft geworden. Gerade bei Mädchen und Frauen sind Essstörungen wie Bulimie und Magersucht, aber auch Esssucht und subklinische Formen von Essstörungen, die meist mit einer simplen Diät beginnen, weit verbreitet.
Aufgabenstellungen
Gruppe 1: Warum esse ich?
Dies ist eine entscheidende Frage um dein Essverhalten zu hinterleuchten!
In unserem Leben gibt es viele verschiedene Situationen oder Motive die unsere Lebensmittelauswahl und unser Essverhalten bestimmen.
Deine Aufgabe ist nun:
- auf diesem Blatt sind verschieden Motive angeführt.
- reflektiere dein eigenes Essverhalten und notiere dir welche Beispiele dir zu den angegebenen Motiven einfallen.
Motive:
Hunger, Geschmack, Ökonomische Gründe, Kultur, Gewohnheit, Tradition, Stress, Angebot, Gesundheit, Fitness, Soziale Gründe, Sozialer Status, Abnehmen, Verderb, Neugier, Krankheit.
Beispiel:
Sozialer Grund: Ich lade meine Freunde ein, weil bei Fondue lässt es sich gut unterhalten.
- Halte deine Beispiele auf dem Plakat fest und erkläre in einer kurzen Präsentation deine Statements.
Gruppe 2: Ein Essen zum Genießen!
Mit Essen können wir uns in bestimmte Stimmungen versetzen. Der Stimmungsmacher Nummer 1 ist der GENUSS. Genuss hat wenig mit den Nahrungsmittelbestandteilen an sich zu tun sondern viel mehr mit der Art und Weise, wie wir essen. Wie stark das Ambiente, also das Drumherum, beim Essen unsere Laune beeinflusst, zeigt folgendes Beispiel:
Wer in den Ferien in Griechenland bei strahlendem Sonnenschein Moussaka mit Salat gegessen hat, wird daheim fast immer enttäuscht werden. Selbst wenn die Zutaten direkt eingeflogen würden, schmeckte das Gericht anders. Sonne, Meer und Ferienstimmung fehlen. Kein noch so begnadeter Koch kann das woanders auf den Tisch zaubern…
Deine Aufgabe ist nun:
Erinnere dich an ein Essen, dass du so richtig genossen hast! Überlege dir: Wo fand das Essen statt? Was gab es zu essen? Wie sah das Essen aus? Wer war dabei? usw. (Du kannst auch ein Essen deiner Träume niederschreiben und so deiner Phantasie freien Lauf lassen!)
- Beschreibe möglichst alle Details und notiere diese!
- Sucht nun in der Gruppe zwei Beispiele aus und haltet sie auf dem Plakat fest!
- Die ausgewählten Beispiele werden dann kurz vor euren MitschülerInnen präsentiert!
Gruppe 3: Was ist für mich Schönheit?
Die Figur und das Aussehen ist heute mehr denn je Träger von sozialen Symbolen und wird sehr häufig als Mittel der Selbstdarstellung eingesetzt. Vor allem die Medien propagieren eine Gleichsetzung von Schlankheit, Schönheit, Attraktivität und Leistungsfähigkeit. Insbesondere Jugendliche haben häufig extreme Vorstellungen über das Schönheitsideal. Doch gerade die jungen Leute stellen hier eine Risikogruppe für die Entwicklung von Essstörungen dar.
Deine Aufgabe ist nun:
- Überlege dir was für dich persönlich „Schönheit“ bedeutet! (innerliche wie äußerliche Schönheit)
- Notiere deine Gedanken und tausche dich in deiner Gruppe aus!
- Entscheidet gemeinsam welche Punkte ihr auf dem Plakat festhalten wollt und schreibt diese nieder.
- Präsentiert euer Plakat den anderen MitschülerInnen!
Gruppe 4: Was sind Essstörungen?
Essstörungen sind Erkrankungen, bei denen es aufgrund von „krank machenden“ seelischen Belastungen zu körperlichen Schäden kommt. Es wird dann von psychosomatischen Störungen gesprochen. Essstörungen stellen den Versuch dar, die Nahrungsaufnahme und damit den Körper zu manipulieren. Vordergründiges Ziel der Betroffenen ist die Gewichtsabnahme bzw. -kontrolle. Unbewusst wird dabei versucht, innere Konflikte, hoffnungslos erscheinende Schwierigkeiten und Stress zu bewältigen.
Essstörungen können Lösungsversuche für tiefer liegende seelische Probleme, Ausweg, Flucht oder Ersatz für verdrängte Gefühle und Bedürfnisse sein, ebenso stummer Protest oder Ablehnung. Sie signalisieren Verweigerung und stehen zugleich auch für Resignation oder Anpassung.
Das Gefühl, sich über Essen bzw. über Hungern Befriedigung zu verschaffen, führt erst einmal zur schnellen Erleichterung und zu einem Erleben von Sicherheit und Selbständigkeit. Da es sich um eine Kurzzeitbefriedigung handelt, benötigen die Betroffenen Wiederholungen. Dadurch bekommt die Essstörung eine Eigendynamik und gerät außer Kontrolle. Betroffene verlieren die Kontrolle über das wahllose In- sich- Hineinstopfen großer Nahrungsmengen oder über die Verweigerung von Nahrungsaufnahme. Ergebnis: Sie fühlen sich ausgeliefert.
Wer ist betroffen?
Früher galten Essstörungen als „typisch weibliche“ Erkrankung, die nur Mädchen und Frauen betraf. Heute erkranken im zunehmenden Maße auch Jungen und Männer. Häufiger sind jedoch immer noch Mädchen und Frauen in ihrem Essverhalten gestört.
Essstörungen treten über die gesamte Altersspanne auf. Im Jugendalter, vor allem in der Zeit der Pubertät, besteht eine größere Gefahr, eine Essstörung zu entwickeln.
Deine Aufgabe ist nun:
- Lies dir den Text oben stehenden „Was sind Essstörungen“ genau durch!
- Beantworte folgende Fragen stichwortartig in 2-3 Punkten:
Was sind Essstörungen?
Wer ist von Essstörungen betroffen?
Was soll durch die Essstörung erreicht werden? - Halte die ausgearbeiteten Punkte gemeinsam mit deiner Gruppe auf dem Plakat fest, welches dann kurz von euch präsentiert wird.
Gruppe 5: (Fr)Essanfälle
Viele Betroffene, egal ob unter-, über- oder normalgewichtig, berichten von Essanfällen. Diese sind durch Kontrollverlust gekennzeichnet. „Ich esse immer weiter, auch wenn ich schon satt bin! Auch wenn ich mir fest vorgenommen habe rechtzeitig aufzuhören, esse ich immer weiter!“
Leidet ein Mensch unter Essanfällen, führt dies häufig zu Selbstvorwürfen, Schamgefühlen und Depressionen.
Essanfälle kosten Zeit und Geld. Mehrere Essanfälle am Tag können zur sozialen Isolation führen. Betroffene schämen sich für die Essanfälle und verbergen diese unter allen Umständen vor ihren Mitmenschen. Da die für Essanfälle benötigten Lebensmittel teuer sind, kann es auch zu Verschuldungen kommen.
Betroffene, die unter Binge Eating leiden, haben Essanfälle. Die Nahrungsmittel bleiben jedoch, im Unterschied zur Bulimie, dem Körper erhalten. Viele berichten auch, ständig zu essen, so dass ein Anfall sich über den ganzen Tag hinziehen kann.
Essanfälle gehören ebenfalls zum Krankheitsbild der Bulimie. Die Menge der bei einem Essanfall aufgenommenen Nahrungsmittel ist enorm groß. Es wird z.B. der Inhalt von zwei Einkaufstüten verzehrt.
Die Nahrungsmittel sind meist leicht verzehrbar und haben viele Kalorien. Die Essanfälle werden häufig geplant und können sich über mehrere Stunden hinziehen. Dabei ist es den Betroffenen äußerst wichtig heimlich zu essen. Sie schämen sich für ihr Verhalten und haben Angst davor entdeckt zu werden.
Magersüchtige berichten manchmal auch von Essanfällen. Jedoch ist für sie ein Essanfall anders definiert. All das, was Magersüchtige „außerplanmäßig“ und (selbst)- „verbotener Maßen“ gegessen haben, wird als Essanfall bezeichnet. Das kann z.B. ein Apfel sein!!!
Einstieg: Latente Essstörungen
Eine latente Essstörung kann Vorbote einer ausgeprägten Form einer behandlungsbedürftigen Essstörung sein. Latent heißt „verborgen“ oder „versteckt“ und bedeutet, dass die Essstörung vorhanden ist, aber nicht vollständig in Erscheinung tritt.
Latente Esssucht begünstigt den Einstieg in andere Essstörungen (z.B. in Bulimie oder Magersucht). Daher ist es auf jeden Fall wichtig, sich Hilfe zu holen.
Typisch für latente Essstörung :
- Einsatz von Appetitzüglern
- Verwendung von Lightprodukten
- Einsatz von Abführmitteln
- Wechsel zwischen übermäßigem Essen und Diät halten
- Kalorienzählen
Deine Aufgabe ist nun:
- Lies dir den Text „(Fr)Essanfälle“ genau durch!
- Beantworte folgende Fragen stichwortartig in max. 3 Punkten:
Was ist bei Essstörungen sehr typisch?
Wozu führen Essanfälle?
Was ist eine latente Essstörung? - Halte die ausgearbeiteten Punkte gemeinsam mit deiner Gruppe auf dem Plakat fest, welches dann kurz von euch präsentiert wird.
Gruppe 6: Magersucht
Magersüchtige sind von ihrem äußeren Erscheinungsbild auffallend dünn. Sie sind hoch sensibel für die Bedürfnisse anderer und können sich verbal gut mit Freunden, Bekannten und Verwandten auseinander setzen. Der Zugang zu ihrer eigenen Gefühlswelt ist ihnen jedoch sehr schwer möglich. Daher ist es auch für nahe stehende Personen schwer, sie emotional zu erreichen und zu stützen.
Typisch für Magersucht (Anorexie; Anorexia nervosa):
- Fehlender Kontakt zum Körper und dessen Bedürfnissen.
- Der Körper wird als Feind erlebt und bekämpft.
- Ständiges Wiegen und sich zu dick fühlen.
- Der Kopf kontrolliert und steuert.
- Kontrolle vermittelt das Gefühl, autonom und selbständig zu sein.
- Manchmal übertriebene Sparsamkeit und extremer Reinlichkeitssinn, Ablehnung jeglicher lustbetonter Betätigung, eine ausgesprochen spartanische Lebensweise.
- Rückzugsverhalten.
- Schwarzweißdenken und depressive Verstimmungen.
- Ritualisiertes Essverhalten.
- Extrem langsames Essen, extrem heiß oder kalt essen.
- Verzehr von Baby- oder Kindernahrung, breiige Kost.
- Bevorzugung von kalorienarmen Nahrungsmitteln und Getränken, meist sehr einseitige Nahrungsauswahl.
- Essen vortäuschen, kauen und ausspucken.
- Kochen, backen, Rezepte sammeln und andere zum Essen animieren.
- Vieles im Stehen machen.
- Sich Kälte aussetzen.
- Exzessiv Sport treiben.
- Tragen von schweren Taschen/Rucksäcken.
- Die Betroffenen verweigern sich über lange Zeit, sich ihre Krankheit einzugestehen.
Deine Aufgabe ist nun:
- Lies dir den Text „Magersucht“ genau durch!
- Filtere aus dem Text die für dich fünf wichtigsten Punkte heraus!
- Halte die ausgearbeiteten Punkte gemeinsam mit deiner Gruppe auf dem Plakat fest, welches dann kurz von euch präsentiert wird.
Alle Aufgabenstellungen zum Ausdrucken:
Aufgabenstellung Gruppe 1
Dokument
Aufgabenstellung Gruppe 2
Dokument
Aufgabenstellung Gruppe 3
Dokument
Aufgabenstellung Gruppe 4
Dokument
Aufgabenstellung Gruppe 5
Dokument
Aufgabenstellung Gruppe 6
Dokument